Sie sind meist die ersten Anzeichen einer beginnenden Erkältung: brennende Schmerzen im Hals-Rachenbereich.Artikel drucken
Obwohl es sich bei Halsschmerzen meist um selbstlimitierende Infektionen handelt, die innerhalb einer Woche wieder verschwinden, ist das Bedürfnis der Patienten groß, sie rasch wieder loszuwerden; nicht selten gepaart mit der Frage nach einer antibiotischen Behandlung, welche jedoch in den meisten Fällen nicht zum Ziel führt. „Lokales mit Lokalem behandeln“, war lange Zeit die Devise.
Neue Therapieempfehlungen stellen jedoch schmerzstillende Arzneimittel zum Schlucken in den Vordergrund und verhelfen pflanzlichen Mitteln sowie den guten alten Hausmitteln zu neuem Glanz.
Die möglichen Auslöser
Bei bis zu 80 Prozent aller Halsschmerzen sind Viren die Auslöser, nur in etwa 15 bis 30 Prozent können bestimmte Streptokokken A als Verursacher mittels Rachenabstrich nachgewiesen werden, vorwiegend in der Altersgruppe der Fünf- bis 15-Jährigen.
Aber auch durch eine Überbeanspruchung der Stimme durch zu viel oder zu lautes Sprechen, durch eine Reizung der Atemwege, wie zum Beispiel durch Rauch, Chemikalien, Klimaanlagen oder zu trockene Raumluft können Halsschmerzen auftreten wie auch als Nebenwirkung bestimmter Arzneimittel.
Wer unter Halsschmerzen leidet, möchte rasch Hilfe und Linderung. Ob Bonbon oder Lutschtablette – beide regen die Speichelproduktion an und sorgen somit für ausreichend Feuchtigkeit und steigern durch die vermehrte Produktion von Abwehrstoffen – wie Lysozym – die körpereigene Abwehr der Krankheitserreger.
Was hilft?
- Lutschtabletten mit natürlichen Inhaltsstoffen wie Salbei, Menthol, Salz oder Isländisches Moos wirken dabei desinfizierend oder kühlend beziehungsweise umgeben die entzündeten Schleimhäute mit einem beruhigenden Schutzfilm. Auch Präparate mit Hyaluronsäure weisen diesen Effekt auf, während Zusätze mit Dexpanthenol für eine rasche Abheilung sorgen.
- Lokalbetäubende Präparate eignen sich gut bei akuten Beschwerden und nehmen rasch den Schmerz, nicht jedoch die auslösende Entzündung. Um diese zu bekämpfen, braucht es lokal anwendbare Schmerzmittel. Lassen Sie sich hierzu am besten von Ihrem Apotheker beraten.
- Halsschmerzpräparate mit desinfizierenden Wirkstoffen wiederum verringern die Anzahl der Keime im Rachen.
- Gurgel- oder Spüllösungen mit desinfizierenden Inhaltsstoffen wirken ebenfalls an der Schleimhautoberfläche gegen Viren und Bakterien. Derartige Präparate sollten jedoch nur sparsam und zeitlich begrenzt angewendet werden.
- Lutschtabletten und Gurgellösungen entfalten ihre Wirkung im vorderen Mund- und Rachenbereich, in tiefere Regionen dringen die Wirkstoffe meist nicht oder nur in geringem Ausmaß vor. Bei Präparaten zum Einsprühen jedoch kann der Wirkstoff gut in das Entzündungsgebiet gelangen und dort Linderung verschaffen.
- Am schnellsten wirken schmerzstillende Tabletten oder Säfte zum Einnehmen wie Paracetamol, Acetylsalicylsäure und Ibuprofen. Sie lindern Halsschmerzen rasch und über mehrere Stunden anhaltend. Entgegen früherer Therapieempfehlungen sollte daher bei Halsschmerzen in erster Linie zu oral einzunehmenden Arzneiformen gegriffen und mit lokalen Maßnahmen begleitend angewendet werden.